Es sind inzwischen dreißig Jahre "Leben mit AIDS". Eine lange Zeit und Grund genug, sich vieles noch einmal in Erinnerung zu rufen. Auch gilt es Hintergründe zu durchdenken, von denen ich vor dreißig Jahren noch nichts wusste.
Wie AIDS als Problem und Herausforderung in den Blick kam
Am 5. Juni 1981 machte die US-Seuchenbehörde CDC (siehe: Centers for Disease Control and Prevention – Wikipedia) in ihrem wöchentlichen Mitteilungsblatt Morbidity and Mortality Weekly Report auf eine neuentdeckte Krankheit aufmerksam. Sie bezog sich auf eine Veröffentlichung des US-Wissenschaftlers Michael S. Gottlieb vom Medical Center der University of California in Los Angeles. Dieser hatte in einem Krankenhaus schwerkranke Schwule jüngeren Alters entdeckt und in den schwulen Zentren von San Francisco und New York nach weiteren ungewöhnlichen Krankheitsfällen nachgefragt. So fand er seine fünf schwerkranken Patienten unter dreißig Jahren. Sie kannten sich untereinander nicht und konnten sich nicht gegenseitig angesteckt haben. Alle litten an der Lungenkrankheit Pneumocystis Carinii Pneumonia (PCP) (siehe: Pneumocystis jirovecii – Wikipedia). Diese tritt normalerweise nur bei Säuglingen mit einer angeborenen Immunschwäche oder bei alten, gesundheitlich schwer angeschlagenen Menschen auf. Vom Verfasser des AIDS-Artikels (siehe: AIDS – Wikipedia / Erste Krankheitsbeschreibungen) werden diese jungen Männer als "zuvor gesund" charakterisiert. Damit wird dem unbefangenen Leser der Eindruck vermittelt, sie müssen Opfer einer überraschenden Infektion geworden sein.
Allen gemeinsam: ein exzessiver und jahrelanger Poppers-Konsum
Alle Patienten gaben an, die in der Schwulenszene weitverbreitete Droge Poppers (Nitrite Inhalants) regelmäßig benutzt zu haben. Dieses Mittel ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Es wird in der Medizin bei Herzzuständen und Brustbeschwerden (Atemnot) eingesetzt. Durch die Nase aufgenommen (geschnüffelt) bewirkt es eine Entspannung nicht nur der Atemmuskulatur.
"Poppers können das Immunsystem, das Erbgut, die Lungen, die Leber, das Herz oder das Gehirn schwer schädigen, Multiple-Sklerose gleiche Nervenschäden erzeugen, karzinogen (krebserregend) wirken und zum plötzlichen Schnüffeltod ("sudden sniffing death") führen. Allein auf dem Etikett prangt die Warnung: "entflammbar; eventuell tödlich, wenn geschluckt." (Quelle: Torsten Engelbrecht und Claus Köhnlein "Viruswahn" - ISPN 978-3-89189-147-6- S. 105, zitiert nach der 6. Auflage 2013. Die Verfasser äußern sich kritisch zur Virus-Hypothese. Deshalb gelten sie in der AIDS-Community als AIDS-Leugner, siehe: AIDS-Leugnung – Wikipedia)
Wie wirkt sich Poppers aus?
Beim Ficken wird das Fläschchen dem passiven Partner unter die Nase gehalten. Sein Analmuskel entspannt sich und dem aktiven Part ist ein leichteres Eindringen möglich. Darüberhinaus verlängert Poppers bei den Beteiligten die Erektion und das Orgasmuserlebnis. In den schwulen Magazinen wurden die kleinen, wenige Dollars teuren Fläschchen mit einem Comic als Ausdruck von Lebensfreude beworben. Sie erzielten schon in den siebziger Jahren einen Umsatz in Millionenhöhe (Viruswahn, S. 102 f.)
Im Buch wird die chemische Wirkung beschrieben: "Poppers sind Nitrite und diese Nitrite werden umgehend zu Stickoxid umgewandelt. Dadurch wird das Blut in seiner Fähigkeit behindert, Sauerstoff zu transportieren. Es oxidiert. Und die ersten Bereiche, die unter diesen Bedingungen des Sauerstoffmangels Schaden erleiden, sind die Auskleidungen der kleinsten Gefäße (Epithelien). Und wenn sich diese Schäden zu einer krebsartigen Form entwickeln, dann nennt man dies cc- ein Gefäßtumor, der bei vielen AIDS-Patienten diagnostiziert wird. Und tatsächlich ist Tumorgewebe oxidiert. Dieser Selbstzerstörungsprozess macht sich besonders in der Lunge bemerkbar, was darauf zurückzuführen ist, dass Poppers inhaliert werden. Dadurch wird Lungengewebe zerstört, und es entsteht abgestorbenes organisches Material, das von den geschwächten Entgiftungssystemen der Zellen nicht vollständig "entsorgt" werden kann. Mit der Folge, dass Pilze auf den Plan treten. Denn genau diesen Platz hat die Evolution den Pilzen zugedacht: dass sie organischen "Abfall" wegfressen. Damit erklärt sich auch, warum so viele Kranke, die AIDS-Patienten genannt werden, unter der Lungenkrankheit PCP (Pneumocystis carinii pneumonia) leiden, die in der Regel mit starkem Pilzbefall einhergeht. Das Immunsystem dieser Kranken ist geschwächt, was "der gemeinsame Nenner ist für die Ausbildung von PCP." (Viruswahn, S. 104)
In Gottliebs Bericht wurde der Verdacht geäußert, es könne sich um eine sexuell übertragbare Krankheit handeln. Dieser Aspekt wurde von den (massen)medien sofort aufgegriffen und schon bald war überall von einer "Schwulenpest" oder einer "Schwulenseuche" die rede. Dieses Medienecho erleichterte es der amerikanischen Gesundheitsbehörde, das Krankheitsbild bereits im Dezember 1981 als "neu und eigenständig" einzustufen. Dabei waren die diagnostizierten Krankheiten PCP und Kaposi-Sarkom seit Jahrzehnten bekannt. (siehe: Pneumocystis jirovecii – Wikipedia und Kaposi-Sarkom – Wikipedia)Der Verfasser des wikipedia-Artikels (siehe: Opportunistischer Erreger – Wikipedia)behauptet, ausgerechnet PCP hätte den ersten Hinweis auf eine Virusinfektion geliefert.
Wer hat von der so zügig ausgerufenen AIDS-Seuche profitiert?
Um die Frage beantworten zu können, muss man einen Blick auf das vorausgegangene Jahrzehnt werfen. Am 23. Dezember 1971 hatte US-Präsident Richard Nixon in seiner Weihnachtsansprache den "Krieg gegen den Krebs" (War on Cancer) ausgerufen. Ermuntert durch das Medizin-Establishment kündigte er bereits für das Jahr 1976 völlig neue Medikamente und einen Impfstoff an. Obwohl in diesen "Krieg" mehrere Milliarden US-Dollar in Forschung (meist finanziert aus Steuermitteln) investiert wurden, konnte für keine einzige Krebsart ein Virus nachgewiesen werden.
Ausgerechnet in diesem mit so viel Hoffnung erwarteten Jahr 1976 kam es dann auch noch zu dem verhängnisvollen Schweinepestdesaster. Ein junger amerikanischer Rekrut war auf einem Marsch tot zusammengebrochen. Angeblich konnten Seuchenexperten aus seiner Lunge ein tödliches Schweinepestvirus isolieren. Das medizinische Establishments und die US-Seuchenbehörde CDC drängten US-Präsident Gerald Ford, im Fernsehen vor einer drohenden tödlichen Epidemie zu warnen. Aufgeschreckt ließen sich über 50 Millionen Amerikaner impfen. Zwanzig bis vierzig Prozent der Geimpften klagten über starke Nebenwirkungen. Schwere Lähmungserscheinungen wurden genauso registriert wie mehrere Todesfälle. Der Skandal war so groß, dass der Direktor der Seuchenbehörde zurücktreten musste. Die Einrichtung wurde neu organisiert. Sie stand schon seit den fünfziger Jahren in der Kritik, sich viel zu sehr mit Seuchen und viel zu wenig mit den neuen gesundheitlichen Risiken wie Umweltgiften zu beschäftigen.
Nicht nur die Hersteller des Impfstoffes, sondern auch die US-Gesundheitsbehörde (NIH) ( siehe: National Institutes of Health – Wikipedia) und die Seuchenbehörde CDC waren mit Schadenersatzansprüchen in Milliardenhöhe konfrontiert. Nur mit Hilfe einer neuen Seuche konnte man hoffen, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und den erlittenen Ansehens Verlust ausgleichen zu können.
Diesmal lieferte kein amerikanischer Soldat, sondern fünf schwerkranke junge Schwule das Alibi.Das "National Cancer Institute", das wichtigste staatliche Krebs-Institut der USA, wurde in eine AIDS-Behörde umbenannt. US-Präsident Ronald Reagan stellte dem umbenannten Institut sofort Forschungsmittel in Höhe von einer Milliarde US-Dollar zur Verfügung. Als einer der Experten profilierte sich der Wissenschaftler Robert Gallo. Er wurde schon bald von der Politik und den Medien als der "Einstein" der neuen AIDS-Forschung gefeiert. Gallo hatte als Krebsforscher mit waghalsigen Virus-Hypothesen zu Krankheiten wie Leukämie (Blutkrebs), die sich hinterher als unhaltbar erwiesen hatten, seinen wissenschaftlichen Ruf gründlich beschädigt. (Viruswahn, S. 22f.) Der Chemie Nobelpreisträger Kary Mullis schildert diesen unerwarteten finanziellen Frühling für verschiedene Forschungsinstitute und Bob Gallos Aufstieg zum Millionär in seinem Buch "Dancing Naked in the Mind Field" (Vintage Books, 1998). Auch wegen dieses Buches rangiert Kary Mullis auf der Liste der Wissenschaftler, die vom der AIDS-Community systematisch lächerlich gemacht werden, ganz oben (siehe: Kary Mullis – Wikipedia). Auch den wissenschaftlichen Ruf von Luc Montagnier, der zusammen mit seiner Assistentin für die "Entdeckung" des AIDS-Virus mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, versucht man zu schädigen (siehe: Luc Montagnier – Wikipedia). Er schloss sich Jahre später den Kritikern der AIDS-Hypothese an. Diese Beispiele zeigen, wie teilweise hasserfüllt um die wissenschaftliche Deutungshoheit gestritten wird.
Durch die Ausrufung der Virus-Hypothese blieb es Der Gay Community erspart, sich für ihre oft promiskuitiven und drogenintensiven Sexwelten öffentlich rechtfertigen zu müssen. Als "Opfer einer tödlichen Seuche" wurde es möglich, Gesellschaftliche Solidarität einzufordern.