Ich hatte lange Haare, fuhr einen Citroen und meist lagen auf dem Rücksitz ein paar Bücher oder eine Zeitung. Klar, dass ich an der Grenze von den Vopos (Volkspolizisten) der DDR regelmäßig rausgeholt, gefilzt und manchmal Stundenlang festgehalten wurde. Dabei gingen wir "langhaarigen Affen" (Springer-Presse) für ihre Staatsform, den Sozialismus, auf die Straße.

Weiterlesen: Vom schwierigen Umgang mit Grenzen

 

Ein Freund von mir wurde vor kurzem aus dem Knast entlassen. Natürlich reichte der Geldbetrag, den er mitbekam, nur für wenige Tage. Glücklicherweise kommt man knastintern an die Adresse zahlreicher "Sklavenhändler". Jetzt muss sich mein Freund auf der untersten Stufe bewähren: werbematerial verteilen für vier und nach Bewährung fünf Euro die Stunde.

Weiterlesen: Sozial ist, was Arbeit schafft?

 

 bob_joungIch war nie ein großer Bob-Dylan-Fan. Sicher lag das auch an meinen dürftigen Englischkenntnissen. Aber Leonard Cohens Songs, die ich ebenfalls nur teilweise verstand, haben mich berührt. Vielleicht, weil ich mich in ihnen wiederfand. Cohens erzählt von seinen Drogengeschichten, aber auch eine religiöse Mystik ist zu hören. Ich war ein Asket und Rausch noch eine mir fremde Seite. Als Kind war ich tief religiös, was mir Kraft gab.

 

 

 

 

Weiterlesen: Gedanken zu Bob Dylan‘s 70. Geburtstag

Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI. und seine Denk-Welten - Gedanken zur Persönlichkeit des Heiligen Vaters

Der Theologe Dr. Joseph Alois Ratzinger, der inzwischen auch Oberhaupt der katholischen Kirche ist, hat den zweiten Band seiner Jesus-Biographie vorgelegt. In vielen Kommentaren wird lobend erwähnt, dass sich der Papst von der These einer Kollektivschuld der Juden am Tode Jesu distanziert.

Weiterlesen: Der Heilige Vater

Warum Homosexuelle so lange um ihre Anerkennung als Opfer-Gruppe kämpfen mussten (1)

Ein wehmütiger Rückblick auf vierzig erlebnisreiche Jahre

Lexikon_zur_HomosexuellenverfolgungAm 8. Februar stellt Günter Grau im Auditorium des Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors" in der Niederkirchnerstr. 8 das "Lexikon zur Homosexuellenverfolgung 1933-1945" vor. Damit ist auch diese Zeit wissenschaftlich aufgearbeitet und steht späteren Generationen als Wissen zur Verfügung.

 

 

 

 

 

 

Weiterlesen: Homosexuelle als Opfer-Gruppe (1)

Sexy people erobern den angeschlagenen Tanker SPD

Wird dank ihrer Hilfe der alten Dame SPD noch eine zweite Jugend vergönnt sein? Schon einmal ist ein Make-up-Versuch gründlich in die Hose gegangen. Willy Brandt sollte als der deutsche John F. Kennedy verkauft werden. Erst als dieser nichts mehr verkörpern musste, sondern er selbst sein durfte, wurde er zum Hoffnungsträger für seine Partei.

Weiterlesen: Sexy SPD

Anmerkungen zum Populismuskurs der BündnisGrünen

Als Linker rechne ich mit Populisten und Demagogen vor allem im rechten Milieu. Aber es gibt sie auch in der linken und alternativen Szene. So erinnere ich mich an Oskar Lafontaine, als er noch für die SPD in den neuen Bundesländern Wahlkampf machte. Um ausländerfeindliche Ostdeutsche für sich zu gewinnen, sprach er in Zusammenhang mit unseren (türkischen) Zuwanderern von "Fremdarbeitern". Jetzt hoffen die BündnisGrünen in Baden-Württemberg, mit Hilfe populistischer Parolen zweitstärkste Partei in diesem konservativen Stammland zu werden. Das soll "Stuttgart 21" möglich machen. Ein Projekt, das unter der rot-grünen Bundesregierung in den allgemeinen Verkehrsentwicklungsplan übernommen wurde.

Weiterlesen: Populismustrip der Grünen

 

Angela Merkel wie Gudrun Enslin hat in ihrem Elternhaus moralischen Über-Eifer kennengelernt. Dazu kamen bei Angela die Demütigungen in der Schule. Kinder, die zu hohen seelischen Spannungen ausgesetzt sind, neigen dazu, früh-reif und alt-klug zu werden. Sie sind später oft anfällig für Gegen-Welten, die in ihrem Herkunftsmilieu geächtet oder gering geschätzt wurden.

Weiterlesen: Abschließende Gedanken zu Angela und Guido

Angela Merkel und Guido Westerwelle - Betrachtungen zu einem seltsamen Zwei-Gespann

 

Ein-Stimmung:

Ich wäre gerne als kleine, graue Maus dabei gewesen, als (vor unendlich langer Zeit) Angela und Guido das "Du" vereinbart haben. Wahrscheinlich waren sie angeheitert. Sicher hat Guido wieder einmal mit seinen vielen Geschichten geprahlt und Angela durch boshafte Zwischenrufe für Lacher gesorgt. Trotzdem muss es zwischen den beiden sofort eine spontane Sympathie gegeben haben.

Jeder der beiden ist ein Arbeitstier und ehrgeizig. Beide wissen, programmatisch zu denken, und besitzen Organisationstalent. Beide haben Machtinstinkt bewiesen und wussten und wissen Konflikte und Spannungen in ihrem Umfeld zu nutzen. Beide waren und sind Außenseiter, die trotz ihres imposanten Aufstiegs Einzelgänger geblieben sind.

Weiterlesen: Das Mädchen und der Junge...

Thilo Sarrazin - ein Blick auf einen äußerst erfolgreichen und zugleich unzufriedenen Menschen

Mit Recht ist Thilo Sarrazin stolz auf seine hugenottischen Vorfahren. Sie kamen aus Burgund, wo sie im katholischen Frankreich wegen ihres evangelischen Glaubens verfolgt wurden. Über Genf flüchteten sie nach Westfalen. Viele dieser Hugenotten waren gut ausgebildet und sorgten in ihrer neuen Heimat für wirtschaftlichen Aufschwung.

Weiterlesen: Nach-Ruf auf Sarrazin

 

Von der Angst, zu kurz zu kommen - und wie die unsicher werdenden Arbeitsplätze den Fremdenhass schüren

Vor kurzem musste ich wegen einer Bescheinigung das Auguste-Viktoria-Klinikum aufsuchen. Da ich blind bin, half mir ein Arbeiter. Er und seine Kollegen waren beschäftigt, den Hauptweg zu säubern. Die Aids-Station feierte ihr fünfundzwanzigjähriges Jubiläum und der Regierende Bürgermeister wurde erwartet.

Weiterlesen: Überwältigt

 

Vor siebzig Jahren machte meine Mutter in Stuttgart ihre Ausbildung zur Kindergärtnerin. Damals träumten in der Stadt viele von einem unterirdischen Bahnhof. Man hatte sich noch immer nicht an den Kahlschlag gewöhnt, für den der Eisenbahnbau im ehemals beschaulichen Neckartal gesorgt hatte.

Weiterlesen: Stuttgart 21

 

Als vor dreißig Jahren Zitty die Kontaktspalte "Harte Seiten" einführte, löste das viele empörte Leserbriefe aus. Ihre Redakteure waren Teil jener bunten Subkultur, die nach dem Scheitern der politischen Revolte mit ihren Wohngemeinschaften, Kneipen und Projekten wie der "Tageszeitung" (TAZ) Westberlin zu einem besonderen Flair verhalf. Dominas, Meister oder Sklaven waren in dieser Szene nicht willkommen. Der TIP verhielt sich abwartend. Schließlich erlaubte man den "Profis", in ihren Sexanzeigen diese Neigungen anzusprechen. Bei den privaten Kleinanzeigen blieb S/M -angeblich aus Gründen des Jugendschutzes- weiter tabu. Heute sind solche Anzeigen auch in der auflagenstarken "Zweiten Hand" selbstverständlich.

Weiterlesen: Von der Sehnsucht nach Schmerz – oder warum sich eine S/M-Szene ohne großen gesellschaftlichen...

 

Als ich in den achtziger Jahren in der "Homosexuellen Aktion Westberlin" engagiert war, spielten in unseren Diskussionen Geschlechtskrankheiten keine Rolle. Nach unserer Meinung waren es die kirchliche Sexualmoral und der Kapitalismus, die den Menschen die Freude an der Lust verdorben hatten.

 

haw

Weiterlesen: Von den Fehleinschätzungen der Schwulenbewegung – oder was wir damals alles nicht sehen wollten

 

Seit Schwarz-Gelb regiert, beeinflussen immer mehr Schamanen (Männer und Frauen, die zu zaubern versprechen) die Entscheidungen. Einer der Profiliertesten ist sicher Guido Westerwelle. Der neue Außenminister will sich auf internationaler Ebene für mehr Abrüstung einsetzen. Ein mutiger Plan in einem Land, das sich auf der Liste der Rüstungsgüter produzierenden Staaten inzwischen auf den dritten Platz vorgearbeitet hat.

Weiterlesen: Kapitalismus als Religion – oder von den Schamanen in der schwarz-gelben Regierung

Hartmut von Hentig – ins Zwielicht geraten

Ich habe mich nie mit Hartmut von Hentigs sexueller Orientierung beschäftigt. So begeistert sprach er von Kindern und Jugendlichen, dass ich ihn mir immer als Familienvater vorgestellt habe. Seit die Odenwaldschule für Schlagzeilen gesorgt hat, weiß ich, dass sein Freund und Lebensgefährte Gerold Becker heißt. Dieser, ein ausgebildeter Theologe und Pädagoge, war von 1972 bis 1983 Leiter dieses berühmten Internats.

Schon vor zehn Jahren wandten sich ehemalige Schüler an die Redaktion der "Frankfurter Rundschau" und berichteten von sexuellen Übergriffen. Der Artikel, der diese Vorwürfe öffentlich machte, löste keine Diskussion aus. Erst jetzt, wo viele pädagogische Einrichtungen sich mit ähnlichen Beschuldigungen auseinandersetzen müssen, beschäftigt man sich auch mit den damaligen Übergriffen an der Odenwaldschule.

Weiterlesen: Sexueller Missbrauch – oder wohin nicht gewagtes, schwules coming out führen kann

Wir schnappen nach Luft oder sind eingeschnappt. Aufgeregt schnappen wir auf, was unsere Neugierde weckt oder uns in unseren Vorurteilen bestätigt. Schnapp-Schüsse verdichten die Wirklichkeit.

Viel Spaß beim Betrachten!

Seit einigen Monaten besuche ich die Sitzungen der Schöneberger Crew der Piratenpartei in Berlin. Sie finden jeden Donnerstag ab 19.30 Uhr in den Räumen der AHA in der Monumentenstraße statt. Bisher wurde keines meiner Papiere diskutiert oder hat ein Echo ausgelöst. Auch das gehört zu meinen ersten Erfahrungen in dieser Partei: es ist so viel Papier und Mails im Umlauf, dass so gut wie keiner mehr durchblickt. Deshalb möchte ich auf meiner Webseite meine Texte auch Außenstehenden zugänglich machen.

Viel Spass beim Lesen!
Seite 2 von 2